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Buchempfehlung Oktober 2025 – „Der Schlaf der Anderen“ von Tamar Noort


Zwei Mädchen begegnen sich in der Nacht: Janis arbeitet in einem Schlaflabor, Sina sucht dort Hilfe. Beide fühlen sich in ihrem Leben fremd – müde, aus dem Takt geraten.

In der Ruhe der schlafenden Welt entsteht zwischen ihnen etwas Zartes. Ohne viele Worte erkennen sie einander – in ihrer Sehnsucht, in ihrem Anderssein.

Dieses leise Innehalten, das Nachdenken über das, was war, und das zarte Fragen nach dem, was kommen könnte.

Die Geschichte spielt viel in der Nacht – still, introspektiv, fast traumartig. Genau wie der Herbst zieht sie uns nach innen, lässt uns langsamer werden. Die Dunkelheit, das Müdesein der Figuren, das Nachspüren in Gesprächen – all das passt zur kühleren Jahreszeit, wenn draußen die Welt leiser wird und man sich selbst wieder näherkommt.

Und weil es eine Geschichte ist, die ohne große Dramen berührt – warm, nachdenklich, menschlich –, fühlt sie sich an wie eine Decke, unter die man an grauen Tagen gern kriecht.

Ein Buch wie der Herbst selbst: ruhig, ehrlich, melancholisch – und voller leiser Schönheit.

„Der Schlaf der Anderen“ ist eine stille, schöne Geschichte über Nähe, das Suchen und das Ankommen – manchmal ganz woanders, als man dachte.